Sagt jetzt bloß nicht, er stopft Tiere aus! Ich bin da ja nicht so pingelig, aber mancher
Andere aus der Branche wird fuchsteufelswild. Da läuft man dann Gefahr in der Ausstellung
"Körperwelten" als Exponat zu landen.
Aber mal im Ernst, präparieren ist schon der bessere Ausdruck. Ausgestopft haben die
Pioniere der Zunft im Mittelalter oder in Ägypten. Damals wurden einfach Bretter im
Umriss des Tieres geschnitten, in die Haut eingesetzt und anschließend die Haut um das
Brett herum mit Stroh oder Sägespänen ausgestopft, je nach Größe des Tieres. Die Ägypter
haben die Tierleichen gleich mumifiziert, wo sie schon mal dabei waren. |
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Heute läuft das alles etwas anders. Bei Säugetieren und Vögeln gleichermaßen wird erst
einmal die Haut am Bauch zwischen Brustbein und Afteröffnung eingeschnitten. Nicht zu
tief, aber das lernt man mit der Zeit. Anschließend zieht man die Haut vorsichtig ab,
wobei man versucht soviel wie möglich Fett gleich am Körper zu lassen, und gleichzeitig
so wenige Löcher wie möglich in die Haut zu schneiden. Die Vorder- und Hintergliedmaßen
trennt man aus den Hüft- und Schultergelenken und läßt sie vorerst in der Haut.
Wenn man dann die äußere Hülle bis zum Kopf entfernt hat, wird es schwieriger. Man muss versuchen um die Augen und den Schnabel bzw. das Maul so wenig Schaden wie möglich anzurichten, da man im Gesicht die Verletzungen besonders gut erkennen kann. Bei Vögeln verbleibt der Schädel in der Haut, bei Säugetieren entfernt man ihn komplett. Das Gehirn im Vogelschädel muss man natürlich auch entfernen, da es sonst nach einigen Tagen
zu bösen Überraschungen kommen kann. Das geschieht am besten mit Hilfe eines gebogenen Drahtes
durch das Hinterhauptsloch. |